„Regeneration im Training“. Während manch einer noch mit sich zu kämpfen hat, einmal die Woche die Joggingschuhe zu schnüren oder das Sportshirt überzuwerfen, wird manch anderer so stark vom Drang zur Bewegung gepackt, dass er das Fitnessstudio gar nicht mehr verlassen möchte.

"Regeneration im Training" Personal Trainer

„Regeneration im Training“Foto: pixabay

Was für den Personal Trainer noch ein Segen ist, kann langfristig betrachtet für manche Klienten zu einem Problem werden. Denn wenn unsere Klienten so viel Motivation in sich selbst erzeugt haben, dass man das Ganze nur noch richtig steuern muss, fällt die Aufgabe des Personal Trainers zwar um ein vielfaches leichter. Überlastung muss jedoch um jeden Preis vermieden werden.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Regeneration im Allgemeinen unterschätzt wird

 

Es mögen Einzelfälle sein, dass Sporttreibende so viel Ehrgeiz/Lust/Engagement entwickeln, dass sie gerne 5x-7x in der Woche zum Sport wollen, doch man sieht sich als Personal Trainer des Öfteren mit der Frage konfrontiert, was denn eigentlich das richtige Maß wäre.

Das hängt natürlich immer von der Dosis ab, also in welcher Intensität ich trainiere und was ich da überhaupt mache. Zentral möchte ich mich mit der Frage beschäftigen: „Was kann ich zur optimalen Regeneration beitragen?“ und darüber hinaus „Ist pausieren das selbe wie regenerieren?“

Pausieren bedeutet im Kontext physischer Arbeit/Bewegung, dass ich diese Arbeit/Bewegung vollständig oder zum größten Teil einstelle. Wenn ich also die Körperteile, die ich vorher im Training beansprucht habe, nicht mehr bewege. Das kann zum Beispiel bedeuten, dass ich am Sonntag die neueste Episode meiner Lieblingsstaffel anschaue und den Rest des Tages im Bett verbringe. Eine beliebte Methode um regnerische Tage zu verbringen.

Aber ist diese Form des „Nicht-Bewegens“ wirklich effektiv und hilft sie meinem Körper, das Training optimal zu verarbeiten und die Leistungsfähigkeit wieder her zu stellen bzw. das Ausgangsniveau zu erhöhen? Es ist sicherlich ein Teil der Regeneration der Leistungsfähigkeit, jedoch nur die Spitze des Eisberges.

Welche Form der Wiederherstellung sollte ich demnach wählen, um das Optimum heraus zu holen?

 

Verallgemeinert dargestellt ist Pausieren meiner Definition nach etwas Passives, während Erholen etwas Aktives darstellt. Es geht bei der Erholung nicht darum, abzuwarten, bis sich ein gewisser Zustand(der erholte Körper) wieder eingestellt hat, sondern ich suche Wege, wie ich diesen Zustand beschleunigt wieder hergestellt haben kann.

Welche Möglichkeiten bieten sich mir, die Regeneration des Körpers aktiv zu unterstützen?

  • Bewusste Ernährung mit frischen und gesunden Zutaten
  • Leichte/s Bewegung/Training der beanspruchten Körperregion
  • Massagen
  • Mentale Erholung
  • Ausreichend Schlaf
  • Pausieren
  • Tu Dir etwas Gutes!

Ich möchte klar stellen, warum „Ausreichend Schlaf“ und „Pausieren“ in der Liste auftauchen, da beide offensichtlich passive Formen sind. Pausieren ist nicht per se schlecht. Es jedoch als alleinige Form der Wiederherstellung der Leistungsfähigkeit zu sehen, ist in meinen Augen unvollständig.

Nicht alle Formen der Erholung zielen darauf ab, eine rein physische Erholung herbei zu führen. Der mentale Teil, mit anderen Worten: einen freien Kopf zu haben, ist ein ganz entscheidender Faktor. Nicht umsonst hat Stress große Auswirkungen auf das Wohlfühlempfinden und so ist es auch anders herum. Ein in sich geruhter Geist wirkt sich positiv auf den Körper aus. Man sollte sich getrost mehrfach pro Woche die Frage stellen, ob man sich selbst bereits etwas Gutes getan hat.

Es ist sehr wohl möglich die Regeneration nach einem harten Training aktiv zu unterstützen und man sollte diese Faktoren nicht unterschätzen. In einem guten Training geht es nicht nur um die (Trainings-)Einheit selbst, sondern  auch um die sinnvolle Verknüpfung von verschiedenen Faktoren abseits des Trainings und einer gesunden Balance zwischen ihnen.