Was ist es das uns gesund altern lässt und warum ist es nie zu spät Dinge zu verändern die scheinbar das Altern mit sich bringen? Ist es mit dem Körper so ähnlich wie mit dem Gehirn, das lebenslanges Lernen fit hält?  Welche Dinge sprechen dagegen: ist es der „Altersdiabetes“, ist es die  Polyarthritis, die Arthrose ,der Bluthochdruck, die Angina Pectoris oder wie diese unschönen Dinge alle heißen? Ist es ein unvermeidlicher Teufelskreis in den man auf Grund individuell vorgeprägter Genetik automatisch gerät, oder ist es positiv wie auch negativ beeinflussbar?

Anti-Aging, Personal Training für Senioren

Anti-Aging Training – „Keine Zeit für’s Alter“
Foto: nicolas flickr.com

Eine wissenschaftliche Antwort scheint keine befriedigende Antwort zu sein, wenn dieser nur Statistiken zugrundeliegen die dieses zu bestätigen scheinen. Ist alles unvermeidlich, muss man sich diesen abbauenden Tendenzen einfach ergeben? Klare Antwort: Nein!

Fitness ist auch im Alter im Schlaf erreichbar!

 

Ein entscheidender Faktor dafür ist, dass die für vieles verantwortliche nachlassende Hormonproduktion durchaus progressiv beeinflussbar ist, auch im goldenen Alter ab 50. Wann wird hauptsächlich unser stärkstes, zentral arbeitendes und alle anderen Hormone steuerndes Haupthormon das Wachstumshormon (STH) in der Hypophyse (Hirnanhangsdrüse) gebildet und ausgeschüttet? In der Tiefschlafphase und nach körperlicher Belastung, wie nach dem Training, hat man in zahlreichen Studien nachgewiesen ist der Anstieg des Wachstumshormon am höchsten.

Deshalb ist es im übrigen auch wichtig auf  eine kohlenhydratreiche Nahrungsaufnahme vor dem Nachtschlaf zu verzichten , weil bei jeder Mahlzeit Insulin ausgeschüttet wird, welches den Aufbau von Wachstumshormon massiv blockt. Wer also vor dem Nachtschlaf  hier nicht Maß hält, wird nicht in den Genuss maximaler Ausschüttung des Junggbrunnenhormons kommen. “ Dinner Cancelling“  meint neben dem Kaloriengesamtumsatz diesen physiologischem Hintergrund und ist nicht nur als ein Modetrend zu bezeichnen.

Hormone sind eine wesentliche Stimulanz und beeinflussbar

 

Wachstumshormon ist als Zentralhormon und Impulsgeber für alle anderen untergeordneten Hormone wie zB. Testosteron und Östrogen an allen Reparationsarbeiten im gesamten Körper beteiligt. Nach Beendigung der kindlichen Wachstumsphase ist das Wachstumshormon (STH) weiterhin notwendig für die Regeneration der Körperzellen, das heisst, für das Wachstum abgestorbener Körperzellen, die Wiederherstellung von Gewebe, die Heilung und Gesundheit unserer Organe.

Es ist verantwortlich für die Knochenfestigkeit, die Gehirnfunktion und die Gesundheit unserer Haut, der Haare und Nägel. Genau diesen STH Spiegel gilt es dem Alter entsprechend maximal hochzuhalten. Zwei Möglichkeiten scheinen naheliegend: einen Hormonspezialisten mit unüberschaubar produzierenden enormen monatlichen Kosten und Risiken, mit einer über viele Jahre nötigen Hormonersatztherapie zu beauftragen, oder den natürlicheren und risikofreien Weg mit Training und altersentsprechender Ernährung zu wählen.

Es ist niemals zu spät um anzufangen

 

Dieses Wissen um die positive Beeinflussbarkeit von Alterungsprozessen, ist für viele der Grund, erst recht jenseits der 50, mit einem gesundheitsorientierten Fitnesstraining zu beginnen.

Menschen werden in Deutschland dank voranschreitender Medizin und wirksameren Medikamenten immer älter. Aber auch  fitter und gesünder wenn sie das passiv anstreben? Die Motive nicht mehr „Blutjunger“ , die mich heute als Personal Trainer buchen sind vielmehr  funktionserhaltender Natur als narzisstisch geprägt. Sie wollen aktiv und gesund altern um weiterhin Spaß am Leben zu haben. Das ist übrigens auch ein Teil der Wahrheit, das viele über 50 jährige, die aktiv gegen das Alter arbeiten heute deutlich fitter sind als noch vor 30 Jahren und oft auch als so mancher 30-jähriger.

Die Funktion ist wichtiger als das Sixpack

 

Es ist für viele nicht mehr so entscheidend ob man mit einem ausgeprägtem Sixpack auf dem geliebten Surfbrett steht, sondern DAS man es noch kann! Auch bei Senioren sind alle motorischen Grundfähigkeiten trainierbar.

Hier ist von entscheidender Bedeutung dem Abbau von Muskelmasse entgegenzuwirken. Muskulatur dient als beste Verbrennungskapazität, stützt und schützt Gelenke und ist maßgeblich an allen Bewegungen beteiligt. Regelmäßiges Krafttraining kann die Knochendichte sowie den Mineralgehalt in den Knochen erhöhen. Krafttraining ist somit der wichtigste Bestandteil in der Osteoporose-Prävention und Rehabilitation. Der Aufbau von zusätzlicher Knochenmasse ist möglich und abbauende Tendenzen werden enorm verlangsamt.

Natürlich liegen beim Seniorentraining, Intensität und die Gewichtung etwas anders als beim typischen Fitnesstraining deutlich jüngerer. Aber schon lange ist nicht mehr Seniorentraining=Rehabilitationstraining, nach schwerwiegenden Erkrankungen oder dem einsetzten eines künstlichen Hüftgelenks, sondern eine vorbeugende Investition in den eigenen Körper. Aber noch aus einem anderen wichtigen Aspekt heraus ist Training wichtig: durch die Aufnahme und Verarbeitung von Reizen, wie Sie beim Kraft-oder Balancetraining im Gehirn stattfinden entstehen dort  neue Verbindungen (Synapsen), die Impulse geben für die Bildung neuer Nervenzellen.

Muskeltätigkeit erhöht das Denkvermögen

 

Wenn man sich also sportlich betätigt verbessert sich die Denkleistung und  Informationsaufnahme! Das Gehirn wird stimuliert, sich diesen neuen Reizen zu stellen und reagiert mit Kapazitätserhöhung ähnlich wie ein Muskel!

Und dann noch zur Definition „Senior“ einiges: ab wann gilt man in Deutschland eigentlich als Senior und welche heute nicht mehr zutreffenden Assoziationen begleiten diese Bezeichnung??? 50+ ist die Marke die man überall hören und lesen kann. Kann das wirklich wahr sein, oder ist es eher ein Schubladendenken das manifestiert zu sein scheint? Meine Erfahrungen zeigen anderes, wenn am letzten Wochenende ein Klient von mir mit 51 seinen ersten Marathon erfolgreich absolviert hat, ein guter Freund von mir mit 55  Snowboard fährt, sich stets fit hält und mich regelmäßig zum Boxtraining bucht.

Bei anderen, die mit über 50 ins regelmäßige Training einsteigen wundern sich Ärzte häufig über die Verbesserung aller messbaren Parameter, wie Gewicht, Blutdruck, Blutfettwerte, Knochendichte usw. Das kann Training leisten, so ist Anti-Aging zu verstehen. Es ist also nie zu spät! Es bleibt dabei: ein funktionserhaltendes Fitnesstraining, variables Krafttraining, kombiniert mit einen herzfrequenzgesteuertem Ausdauertraining und angepasster zeitlich sinnvoller Ernährung, sind der Jungbrunnen!