Nur einen Teilerfolg wird derjenige erzielen der glaubt, mit typischem Fitnesstraining sich den Körper eines Bodybuilders antrainieren zu können. Was weder eine positive noch negative Wertung für oder gegen eine dieser Trainingsformen darstellt.  Wer Bodybuilding will muss wie ein Bodybuilder leben, vor, während und nach dem Training und das immer! Übrigens sei gleich zu Beginn erwähnt, dass Bodybuilding nicht automatisch bedeutet diesen Sport nur erfolgreich trainieren zu können, wenn man seinen Körper mit Unmengen an Steroiden belastet. Nachfolgend sollen die Hauptunterschiede zwischen Fitnesstraining und Bodybuilding dargestellt werden um Hilfestellung zu geben, zu welcher Zielsetzung und Philosophie welche Trainingsform und Lebensweise passt.

Bodybuilding versus Bodyfitness

„Muskulatur ahnen ist ein Wert“
Foto: caza_no_7 flickr.com

Bodybuilding betreibt derjenige Sportler, der durch gezieltes Training seinen Körper verändern will und sein Muskelvolumen maximal erhöhen möchte. Das trifft sicher auch in einem gewissen Maße auf Fitnesssportler zu, deren Ziele ähnlich hoch, aber die Maßnahmen zumeist von deutlich geringerer Ausprägung sind als es Bodybuilding fordert.

Mit einem Fitnesstraining, welches Kraft-, Ausdauer und Bewegungselemente beinhaltet, kann der Körper umfassend austrainiert und auch muskulär modelliert werden. Nur macht die Intensität des Trainings den größten Unterschied, vor allem in der Wirksamkeit, wenn man den Fitness-Otto-Normalverbraucher und Bodybuilder beim Training vergleicht. Auch die Geräteauswahl ist hier ein Merkmal, wenn auch ein sekundäres, bei dem  Bodybuilder schwerpunktmäßig den Freihantelbereich und Fitnessorientierte eher Geräte gestütztes Training favorisieren. Im Umkehrschluss heißt das im übrigen nicht, dass Bodybuilder die fitteren und gesünderen Sportler sind, im Gegenteil, wenn man Fitness genau definiert, alle motorischen Grundfähigkeiten, Blutwerte und Blutdruck mit einbezieht.

Unterschiedliche Bewertungen sind wichtig

 

Im Wettkampfbereich sind seit einiger Zeit die meisten Verbände dazu übergegangen eine Trennung der Bewertungsgruppen vorzunehmen. Es soll verglichen werden was sich objektiv vergleichen lässt um Chancengleichheit herzustellen. Die Kriterien der Bewertung sind hier in den einzelnen Klassen unterschiedlicher Natur in Ihrer Gewichtung. Während beim klassischen Bodybuilding maximale Muskelmasse gepaart mit hoher Muskelhärte den wichtigsten Aspekt in der Bewertung darstellt, so ist bei den Body-Fitnessklassen, in denen im Verhältnis Körpergröße zum Körpergewicht gekämpft wird, die Symmetrie und Definition der Muskulatur  ein entscheidender Faktor, die Muskelmasse rangiert hier erst an dritter Stelle. Allein aus diesen Wettkampfregularien, ist zu erahnen welche Trainingsintensitäten auch im Freizeitbereich zu welchem Ziel führen. Oft beklagen Freizeit-Fitnesssportler dass sie zwar regelmäßig trainieren, aber dennoch nicht den Körper eines Bodybuilders ihr eigen nennen können.

Trainingshäufigkeit allein ist also kein ausreichender Impuls, der an das Ziel Bodybuilding im ursprünglichen Sinne führt.

 

Oft ist man, gerade als Personal Trainer, gefragt, mit dem Sportler zusammen eine genaue Zielanalyse vorzunehmen um Trainingsinhalte entsprechend anzupassen. Für viele bedeutet hartes Training häufiges Training, was wohl der verbreitetste Irrglaube ist. Anders ausgedrückt, viele wollen Bodybuilding, aber wollen und können sich auf Dauer nicht wie Bodybuilder ernähren und auch nicht trainieren, Nämlich dann, wenn sie denn den Unterschied in der Qualität beim Training und Lifestyl tatsächlich einmal bei einem Training mit Intensitätstechniken gespürt haben.

Es geht beim Bodybuildingtraining um das Erzeugen von Mikrotraumen

 

Traumen in den Muskelfasern ( kleine Muskelfaserrisse), als wichtigsten Wachstumsimpuls, was wiederum heißt, häufig im „Schmerzbereich“ trainieren zu müssen. Und nur in der folgenden Ruhephase nach dem Training gibt man dem Muskel die Chance diese Mikrotraumen zu heilen, was letztlich zur Verdickung der Fasern und somit zur Substanzzunahme führt. Auch wenn viele die Früchte dieses wirklich harten Trainings ernten wollen, so hängen sie für die meisten Fitnesssportler einfach zu hoch.

Für Bodybuilding ist Fanatismus, Narzissmus und auch eine große Portion Masochismus unerlässlich.

 

Nachfolgendes Video soll das verdeutlichen. Auch wenn hier die Spitze im Profibodybuilding mit all seinen „Begleitfacetten“ dargestellt wird, so ist schnell klar dass es sich kaum in den Alltag eines Freizeitfitnesssportler übertragen lässt. Ist hier grenzenlose Freude am Sport zu beobachten, oder stellt es einen nicht ungefährlichen Beruf dar, wenn wichtige Fragen nicht gestellt werden, aber es viele Antworten gibt? Um das Ungleichgewicht von Trainingsintensität und Lebensweise im Verhältnis zur hohen Zielsetzung auszugleichen, greifen viele Jugendliche zu Steroiden, die bewirken sollen was auf der Trainings-und Ernährungsseite fehlt.

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Ultrahartes Training ist die Voraussetzung für den Erfolg beim Bodybuilding

 

Denn es bleibt eine Tatsache dass bei allen Ergänzungen, legalen und auch illegalen Substanzen, hartes Training und eine konsequente Ernährung selbst die wichtigsten Stimulatoren für  eine progressive Entwicklung beim Bodybuilding sind.

Dabei ist nichts negativ diskussionswürdig daran, einen muskulösen und harmonischen Körper zu entwickeln ohne sich die Last aller, ja auch gesundheitsgefärdender Maßnahmen aufzubürden. Natural Bodybuilding ist ebenfalls Bodybuilding, nur mit der Akzeptanz, dass dem Wachstum genetische Grenzen gesetzt sind die nicht mit Steroiden erweitert werden. Auch hier gewinnt der Beste, der Muskulöseste, Harmonischste mit einem gesunden Selbswertgefühl welches in die beste Ausstrahlung mündet. Nachfolgendes Video soll genau das aufzeigen. Es ist eine Kür des Frank Zane der von 1977-79 die Mr. Olympia Krone 3 Mal in Folge gegen viele Muskelberge gewinnen konnte, und das mit einem Gewicht um die 84 kg! Symmetrie und Austrahlung zeigen Bodybulding in Perfektion und auch fern heutiger, manchmal schon absurd anmutender Fleischbeschau.

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Aus dieser Sicht ist Bodybulding ein fantastischer Sport. Fehlendes Selbstbewußtsein wird nicht analog mit der Steigerung des Oberarmumfanges aufgebaut, möchte man insbesondere jungen Leuten zurufen, die sich leider auch hier im Internet zu häufig in den falschen Foren aufhalten. Es ist einfach wichtig zu wissen, das hohe Ziele auch ihren Preis haben und ihren Tribut fordern. Und jede tatsächliche Wirkung bringt eine Nebenwirkung mit sich, über die zu reden deutlich wichtiger ist als über die Wirkung zu spekulieren.!  Also: weniger ist oft mehr, besser, gesünder und trotzdem athletisch muskulös.