Unzufriedenheit, wie kann man die am besten herstellen? Unfassbar viele Ratgeber, in persona auf der Bühne, in diversen Seminaren, DVD‘s oder in Buchform, in mannigfachen Ausführungen gibt es mittlerweile am Markt, die uns raten, sagen oder vorschlagen wie wir uns durch positives Denken so richtig gut fühlen können. Darunter gibt es sehr viele brilliante, dann, wenn sie tatsächlich für den einen oder anderen in der praktischen Anwendung hilfreich sind oder waren. Der Erfolg ist dann der reale Fund von praxistauglichen Strategien, auf der Suche nach dem persönlichen Glück und/oder innerer Zufriedenheit. Ich halte das für eine Inflation des Guten. Und umso mehr Gutes es gibt, desto mehr wird das Schlechte verhindert oder deutlich weniger. Ist das wirklich an dem? Ob das im Endeffekt doch all denjenigen hilft, die sich bereits mit einer Vielzahl solcher Glücksstrategien ausgerüstet haben aber immer weiter sammeln, so dass ihre Archive in Keller und Böden vor Altpapier platzen,  lässt sich schwer mit Zahlen belegen.

"Vom Froh- zum Drohgesicht" Unzufriedenheit, Personal Trainer

Unzufriedenheit – „Vom Froh- zum Drohgesicht“
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Ich will jetzt nicht auf die stets steigende Tendenz von psychischen Erkrankungen oder auf die eher bescheidene Platzierung 35 Deutschlands in der Länderwertung in Sachen Glück hinaus. Obwohl, das im Land der Dichter und Denker, der Erfindungen, des Export, Reise-, Konsum- und aktuell Fußballweltmeisters schon bemerkenswert ist. Wir sind praktisch in vielem Weltmeister, wahrscheinlich sogar in Sachen Erfindung von „Glücksstrategien“, aber scheinbar nur nicht flächendeckend im Glücklich sein selbst!

„Sobald ein Optimist ein Licht erblickt, das es gar nicht gibt, findet sich ein Pessimist, der es wieder ausbläst.“

 

Denn trotz so viel ungemein Positivem in diesem Land sind wir auf der Gegenseite weltweit auch bekannt als Schwarzseher, Miesepeter, Nörgler, Skeptiker und Besserwisser. Für diese möchte ich einiges an Wissenswertem zusammentragen, was man tun kann um sich in Zukunft noch schlechter zu fühlen. Oder, mit welchen Mentaltrainingstechnicken ist es  am schnellsten realisierbar, von einem positiven zu einem ressourcenarmen Zustand zu gelangen, um dieses völlig überbewertete positive Denken zu überwinden?

– Schaffe Dir ein breites Wissensspektrum in Sachen „glückliches Leben“ aber nutze diese Erkenntnisse niemals aus!

– Achte stets auf Deine Sprache, nach innen wie nach außen. Laut, urteilend, abwertend, demütigend und aggressiv sollte es für Dich und andere schon klingen, die Reaktionen im Inneren wie im Außen werden Dir bekannt vorkommen.

-Sprich generell von Dir in der 3. Person, so kann „man“ sich am besten von seinen eigenen Wünschen, Bedürfnisse und Gefühlen entfernen.

– Deine Wahrnehmung sollte sich nach dem richten, was Du wahrhaben willst. Hier hilft das berühmte halb volle Wasserglas. Sieh es immer als halbleer an, generell, auch in allen anderen Dingen. Sieh, höre und fühle immer den Mangel. So fällt Dir am besten auf was Du alles nicht hast!

„Der Optimist sieht in jedem Problem eine Aufgabe. Der Pessimist sieht in jeder Aufgabe ein Problem.“ Giovanni Guareschi

 

– Denke immer in düsteren Zukunftsszenarien und vergiss die vielen positiven Ereignisse in Deinem Leben. Vor allem die schwärzesten Erinnerungen solltest Du mit allen Sinnen immer und immer wieder durchleben. Versuche diese Erinnerungen durch regelmäßiges Üben immer mächtiger werden zu lassen.

– Bewerte schnell und viel, bilde Dir so Deine eigene objektive Meinung und gehe aus Prinzip niemals davon ab.

-Vergleiche Dich immer mit anderen, besonders mit denen die scheinbar in allem besser sind als Du.

„Der Optimist hat nicht weniger oft unrecht als der Pessimist, aber er lebt froher.“ Charlie Rivel

 

– Sage Dir zwischendurch immer wieder mal: „Die Welt ist voller Idioten“! Denn die meisten Menschen haben überwiegend Defizite! Und umgebe Dich möglichst mit Menschen die ebenso denken.

– Suche bei Deinen Problemen immer die „Schuld“ in der Außenwelt, im Umfeld, bei den Umständen, den Freunden, Nachbarn, Eltern und Partnern.

– Sei niemals dankbar oder gar demütig.

– Vertraue niemanden, auch Dir selbst nicht, sei immer misstrauisch und kontrolliere Dein Umfeld genau.

– Erwarte immer dass andere zu Deinem Wohlbefinden beitragen und empathisch zu Dir sind.

– Verzeihe und vergebe anderen nicht vorschnell, halte am Ärger fest solange Du kannst. So kannst Du diese am besten für ihre Fehler bestrafen.

– Denke daran: gute Kommunikation braucht einen Dominator, wenn Du viel und „überlegen“ sprichst und Deinen Gesprächspartner niemals ausreden lässt, brauchst Du anderen weniger zuhören. Das nennt man erfolgsorientierte Rhetorik!

Erfolg oder Misserfolg sind das jeweilige Resultat aus dem Zustand in den Du Dich versetzt hast!

 

– Akzeptiere Gefühle wie Trauer, Wut, Scham, Einsamkeit und Hilflosigkeit niemals, verurteile Dich für diese Gefühle und verdränge diese immer mit Aggressionen nach außen und innen. Alkohol oder Drogen können ebenfalls helfen.

– Glaube immer noch ungeprüft den Weisheiten, Verboten, Geboten, Ratschlägen und Bewertungen Deiner Kindheit. Eltern, Lehrer, Oma, Opa, Nachbarn etc. wussten schon immer was gut für Dich ist!

– Mache keine Fehler, und wenn doch, bereue diese möglichst Dein Leben lang, verurteile und bestrafe Dich immer wieder erneut dafür!

– Du hast immer wenig Zeit, darum fange immer viele Dinge gleichzeitig an, das spart enorm Zeit. Sei immer aktiv und produktiv, gönne Dir keine sinnlosen Pausen!

– Wenn Du vor neuen Lebenssituationen oder neuen herausfordernden Projekten stehst, sage Dir immer den hilfreichen Schlüsselsatz „Das kann ich nicht“!

„Pessimisten sind Optimisten, die sich geirrt haben“ Robert Lembke

 

– Mache vor allem immer weiter mit dem was Dir keinen Spaß macht, ob Arbeit, Freizeit oder Partnerschaft, und verändere daran nichts. Denn Du weißt nicht wie die Veränderung negativen Einfluss auf Dein Leben haben könnte.

– Wenn Du Dinge willst, brauchst Du nicht daran glauben das Du das wirklich kannst. Eiserner Wille genügt um Ziele zu verwirklichen.

– Überlege Dir lange, plausible und gute Argumente warum Du geplante Dinge nicht tun kannst.

– Fühle Dich immer schlecht wenn andere Dich kritisieren, denn Du bist was diese denken!

– Lächele niemals, Du könntest Deinem Gehirn, Deinem inneren Selbst, oder der Außenwelt Freude signalisieren. Und nimm dazu eine entsprechende Körperhaltung ein.

– Versuche stets, wenn Du Dich in ausgelassenen Situationen in merkwürdiger Weise zu wohl fühlen solltest, immer auch die Probleme der Vergangenheit oder der Zukunft nicht aus Deinen Sinnen zu lassen. Denn das Leben ist kein Wunschkonzert“!

„Der Regenschirm ist die Waffe der Pessimisten“ Klaus Klages

 

– Wenn Du siehst, das bei vielen anderen Menschen bestimmte „Mentaltrainingstechniken“ funktionieren, suche immer das Gegenbeispiel bei dem es nicht funktioniert. Sei und lebe das Gegenbeispiel!

-Steigere Deine Informationsaufnahme aus allen Medien. Besonders die schlechten Nachrichten, ob Kriege, Umweltzerstörung, Korruption, Geldgier, Altersarmut, Pflegenotstand sind zB. wichtige Themen um pessimistisch zu bleiben.

– Bewege Dich so wenig wie möglich, iss viel Fast Food, trinke viel Alkohol, schlafe nicht mehr als 4 Stunden und lenke Dich mit Fernsehen, Computerspielen oder stundenlangem surfen im Internet ab.

Das sind sicher die wichtigsten und absolut wirksamsten Methoden um sich in Zukunft noch schlechter zu fühlen. Der Anspruch auf Vollständigkeit soll hier nicht erhoben werden, so sind diese Maßnahmen beliebig mit der einen oder anderen Technik erweiterbar. Viel Erfolg!