Ach im Bereich Nahrungsergänzung gilt: dank der Wissenschaft ist kaum eine Geschichte im Gesundheits- und Medizinsektor zu Ende geschrieben. So soll dieser Artikel auch eher eine Ergänzung oder eine Etappe auf dem Weg zum vollständigen Wissen bezüglich Pro & Contra bei Nahrungsergänzung sein. Aus heutiger Sicht und Wissensstand gibt es erwähnenswert neues: Lange waren oder sind führende Orthomolekularmediziner der Auffassung, man könne mit hoch dosierten Radikalfängern wie Vitamin E+C aus der Kapsel den Kampf gegen die aggressiven Sauerstoffmoleküle, den sogenannten freien Radikalen, aufnehmen, und so ua. einen passiven Beitrag gegen Alterungsprozesse leisten.
Eine aktuell veröffentlichte Studie ist der Frage nachgegangen, welche biochemischen Reaktionen ergeben sich im Körper bei der Aufnahme von Vitaminpräparaten und sind diese Einflüsse nur positiv. Die bei dieser Studie zusammenarbeitenden Universitäten Jena, Leipzig, Harvard und das Institut für Ernährungsforschung in Potsdam stellen nach Auswertung infrage, ob es überhaupt sinnvoll sei, freie Radikale zu bekämpfen. Nein sagen die Forscher, die als „Zellschädiger“ in Verruf gebrachten Verbindungen haben auch wichtige und positive Funktionen im Körper. Denn zeitweiser oxidativer Stress wie er durch Sport erzeugt wird, tut dem Zellstoffwechsel auch gut, weil dadurch die Insulinempfindlichkeit des Körper erhöht und damit einer möglichen Diabetes Typ 2 vorgebeugt wird. Vitaminpillen verringern durch das Abfangen der freien Radikale genau diesen Effekt.
Nahrung muss dann ergänzt werden, wenn sie einseitig ist
Freiwillige Probanden absolvierten 4 Wochen lang ein Sportprogramm. Diejenigen, die nach dem Sport Vitamin E+C bekamen, zeigten keine Mengenveränderung der freien Radikale. Bei den anderen Probanden war eine Erhöhung dieser aggressiven Sauerstoffverbindungen festzustellen. Das ist hier wohl die eigentliche Sensation, dass mit der Einnahme von zusätzlichen Vitaminen der Versuch unternommen wird, etwas zu bekämpfen,von dem man annahm, dass es schädlich sei, aber tatsächlich auch dem Immunsystem dient und nicht nur schadet.
„Freie Radikale wirken langfristig wie ein Impfstoff gegen oxidativen Stress“, so der Leiter der Studie Prof. Dr. Michael Ristow. Die Studie zeigt, dass der Körper durch die Zufuhr von Antioxidantien bei der Produktion von körpereigenen freien Radikalen nicht unterstützt wird und der genannte Impfeffekt somit ausbleibt. Gesunde Ernährung, insbesondere natürliche Antioxidantien wie sie in frischem Obst und Gemüse enthalten sind und die diesen nachteiligen Effekte nicht erzeugen, bleiben unerlässlich.
Antioxidatien in Nahrungsergänzung unterstützen nicht nur sondern können auch schwächen
Wahr ist allerdings auch, dass ein Defizit an Vitaminen, Mineralien und Spurenelementen, was ein Blutbild zeigen würde, die Einnahme von zusätzlichen Präparaten legitimiert und notwendig macht. Natürlich stellt sich auch die Frage, wer hat warum welches Interesse eine solche Studie durchzuführen? Ebenfalls spannend bleibt auch die zukünftige Haltung zu dieser Thematik von prominenten Medizinern, die seit langer Zeit die präventive Einnahme von Antioxidantien befürworten. Unterstützen Sie Foodwatch mit Ihrer Zustimmung zur Nährwert-Ampel:
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