Eines Tages kommt ein ICH in den Himmel und trifft an der Himmelspforte den lieben Gott. Guten Tag ICH, sagt Gott, kann ich Dir einen letzten Wunsch erfüllen bevor Du in den Himmel kommst? Ja, sagt ICH, ich würde gern die Hölle sehen, dass ich mein Glück im Himmel auch richtig schätzen kann. In Ordnung, sagt Gott, klatscht in die Hände und sie stehen plötzlich in der Hölle. Vor Ihnen erstreckt sich, so weit das Auge schauen kann eine riesig lange Festtafel. Der gedeckte Tisch ist voll leckerer Schlemmereien die man je gesehen hat und die das Herz sich nur wünschen kann.

Abnehmen mit den vielen ICH's

Philipp Sonntag: „Die vielen ICH’S“Foto: Dirk Demel

Auf beiden Seiten des Tisches sitzen Millionen von unglücklichen und höchst unterschiedlichen ICH’s, die an gedeckter Tafel vor Hunger jammern. Warum verhungern diese ICH’s fragt ICH Gott. Gott antwortet: sie müssen mit 3 Meter langen Löffeln essen!  Das ist ja sehr grausam meint das ICH mitfühlend. Gott klatscht plötzlich in die Hände und sie befinden sich wieder im Himmel und vor Ihnen das gleiche Bild. Eine riesige Tafel, gedeckt mit allen Köstlichkeiten und Leckereien. Nur hier im Himmel sind ICH’s die am Tisch sitzen harmonisch miteinander, hilfsbereit, gut gelaunt, glücklich und wohlgenährt.

Beim Abnehmen helfen weder Gott noch Wunder

 

Das verstehe ich nicht sagt ICH. Die Ich’s hier müssen doch mit einem anderen Besteck essen, oder, fragt das ICH Gott. Nein, die unterschiedlichsten ICH’s hier essen alle zusammen mit 3 Meter langen Löffeln, antwortet Gott. Das verstehe ich nicht sagt ICH. Gott antwortet, im Himmel füttern sich die ICH’s gegenseitig.

Wir können nicht verkennen, dass oft unterschiedliche Persönlichkeitsanteile in uns wohnen und stecken. Wir können diejenigen Anteile die uns manchmal nicht passen, nicht ausquartieren oder ins Heim für schwer Erziehbare stecken. Diese Anteile wollen oft auch unterschiedliche Dinge. Manchmal geht es in uns zu wie in einem Mädchenpensionat, in dem alle fröhlich herum pubertieren. Einigkeit scheint unmöglich. Eine ähnliche Situation: Eine Mutter mit 6 schreienden hungrigen Kindern, die sich entscheiden muss, wer wird zuerst gefüttert. Das Kind welches am lautesten schreit wird zuerst „gestillt“. So ist das auch beim Essen, respektive abnehmen. Der Anteil in uns der am lautesten aufbegehrt, braucht zuerst Zuwendung und keine Torte oder Haxe.

Abnehmen mit dem ICHKritiker

 

Der eine Anteil will dies der andere das, der eine sagt hü der andere hott. Vor allem gibt es diesen angesprochenen „ICHKritiker Anteil“ in uns. Dieser ICHAnteil der ständig gegen uns zu arbeiten scheint, meckert, uns boykottiert, unsere Geduld strapaziert unseren Glauben und Willen frisst. Auch diesen Anteil in uns müssen wir integrieren,  mit auf unsere Reise nehmen und coachen, er ist sogar immens wichtig. Ohne Kritiker würde alles ungeprüft ablaufen. Nur wir können unsere unterschiedlichen Anteile in uns füttern, zusammenführen und managen und so zu einer starken Mannschaft formen die (Abnehm)meisterschaften gewinnt!

Der kritische ICHAnteil ist der Prüfer gegen übermütige Euphorie

 

Es gibt zum Beispiel keinen Grund ein sehr gutes Zwischenergebnis bei der Gewichtsreduktion, mit Pizza, Tiramisu, und Wein in Strömen zu feiern. Der kritische ICHAnteil bewahrt uns vor überschießender Feierlaune die uns das positive Gewichtsergebnis wieder zerstören würde. Der kritische ICHAnteil ist der einzige Anteil in uns, der dem sogenannten „inneren Schweinehund“  in der Diskussion gewachsen ist und diesen von der Couch jagt, wenn nötig.  Abnehmen bleibt Kopfsache, und fordert gute Kommunikation mit uns selbst, wie an einem Meeting Tisch an dem viele Interessen unter einen Hut zu bekommen sind.