Bandscheibenvorfall heißt die Diagnose! Was ist zu tun? Rückentraining? Soviel steht fest: Mensch beweg Dich. Nur wie? Dazu ist es auch wichtig, noch einiges über die Entstehungsgeschichte zu wissen. Ein Bandscheibenvorfall ist das sehr schmerzende Ergebnis einer längeren Fehlbelastung und Passivität. Die Wirbelsäule ist für viele, der zunehmenden Bewegungsarmut geschuldet, ein starres, fragiles, oft schmerz- und später schadhaftes Teil ihres Skeletts das nur noch geschont wird. Dabei ist die Wirbelsäule äußerst flexibel wenn vor allem eine starke Muskulatur zur Stabilisierung, aber auch zur Bewegung vorhanden ist. Sicher ist, das die bindegewebigen Strukturen wie die Bandscheiben, die als „Puffer“ zwischen den Wirbelkörpern dienen und arbeiten, durch langjährige Fehlbelastung dem größtem Druck ausgesetzt sind.
So weit wie in der Animation, dass eine Bandscheibe ersetzt werden muss, darf es nicht kommen, denn wir verfügen über Muskulatur als natürliche Stütze die nicht nur rehabilitativ, sondern vor allem vorbeugend trainierbar ist. Bandscheiben besitzen keine eigenen Blutgefäße zur Nährstoffversorgung, Flüssigkeit und Nährstoffe werden allein durch Be-und Entlastung in die Bandscheibe „massiert“. Fehlt Bewegung verlieren die Bandscheiben im Laufe der Zeit an Flüssigkeit, damit an Höhe und Volumen und letztlich an Federungsqualität. Im schlimmsten Fall ist der umschließende Faserring der Bandscheibe gefährdet und droht zu reißen.
Bandscheibenvorfälle haben immer eine längere Entwicklungsgeschichte
Bandscheibenvorwölbungen (Protrusion) gehen dem zuvor, Bandscheibenvorfälle (Prolaps) sind die weitere Folge, die im ungünstigsten Fall so weit in den Rückenmarkskanal vordringen, das dort Nervenwurzeln irritiert werden und neuromuskuläre Störungen der Gliedmaßen und starke Schmerzen verursacht werden. Der Lendenwirbelbereich ist hier zwischen dem 4.u.5. und 5.u.6. Lendenwirbel am häufigsten betroffen.
Ursache ist sehr häufig ein schwaches muskuläres Stützkorsett der wirbelsäulenumspannenden Muskulatur das genau diesem Druck entgegenwirken kann. Hinzu kommen Sehnenansatzverkürzungen der Muskulatur die einen „Fehlzug“ im LWS-Bereich erzeugen.
Mobilisation und Stärkung des Körperkerns innerhalb eines Rückentraining ist wesentlich!
Insbesondere die Tiefenmuskulatur der Zwischenwirbel, die komplette Bauch und-Rückenmuskulatur, die ichiocrurale Gruppe und Gesäßmuskulatur sollten gut entwickelt sein oder durch spezielles Training stimuliert werden.
Auch bei bereits bestehender Problematik ist je nach Ausprägung viel durch konservative Maßnahmen und Rückentraining möglich, denn Muskulatur ist fast immer und bei jedem trainierbar.
Allgemeine Bewegung ist gut, für oder gegen vieles, bei aber bereits bestehenden Rückenproblemen muß es das richtige, spezifisch notwendige, oder zumindest begleitende Training sein. Bei überwiegend sitzender Tätigkeit, mit ein paar Kilo zu viel unterwegs, ist z.Bsp. umfangreiches Lauftraining (Jogging) eine sehr große Belastung für die Bandscheiben. Diese leisten hier Schwerstarbeit um die Stöße die beim Laufen entstehen abzufedern.
Bewegungsarmut tut der Wirbelsäule nicht gut
Bewegung mit kräftigendem Charakter ist nach Erkenntnis vieler Rückenkoryphäen und auch führender Gesundheitsportale der einzige Weg dem Teufelskreis Abschwächung- Verspannung-Fehlhaltung-muskuläre Dysbalance-Schmerzen-Schmerzmittel-Operation….. vorzubeugen.
Symptombekämpfung oder die Suche nach dem scheinbar leichtesten Weg ist nur die zweitbeste Lösung, intensive Ursachenbehebung der langfristig erfolgreichere Weg. 2005 hat mich K. kontaktiert, der nach der OP beim „Rückenpapst“ und Neurochirurgen Prof. Dietrich Grönemeyer (wegen einer schweren Protrusion) den Rat bekam etwas aktiv für seinen Rücken zu tun. Nach postoperativer Physiotherapie, Stehpult am Arbeitsplatz und dynamischem Sitzen, begannen wir mit vertrauensbildenden Maßnahmen der statischen Haltemuskulatur betreffend, vorrangig mit Kleinequipment, intensivem Bauch-und Rückenstreckertraining und vor allem Stretching. Vibrationstraining, Balance-und Koordinationstraining standen ebenfalls auf dem Stundenplan. Optimierte Verhaltensweisen im Alltag (Tragen von schweren Gegenständen usw.) spielten eine wichtige Rolle.
Auch physiologisch korrekt ausgeführtes Hanteltraining ist möglich!
Gesundheitsorientiertes Freihanteltraining mit komplexen Ganzkörperübungen organisiert, integrierten wir schleichend dynamisch in das Personal Training Ausgiebige Walking und Radtouren durch den Berliner Grunewald kamen als Herz-Kreislauftraing hinzu, Gewichtsverlust inklusive. Das Trampolin, gelegentliche Box- und Badmintonsequenzen und im Hochsommer Ausdauerschwimmen in der Havel runden das Training ab. Ergebnis bis heute: SCHMERZ-und BESCHWERDEFREI!
Silvester 2009/2010 stand ich heulend am Strand in Heringsdorf. Heulend nicht vor Glück, sondern vor Schmerzen.
Da wusste ich noch nicht, dass ich einen schweren Bandscheibenvorfall hatte, und das war nicht der 1., was ich auch nicht wusste.
Nachdem ich mich gleich am 4. Januar bei einem Orthopäden vorstellte, war der etwas erschrocken und fragte, ob wir nicht operieren sollten. Wir entschieden uns dagegen, weil ich entschlossen war, endlich durch Bewegung und entsprechende Ernährung meinen Rücken zu „heilen.“ Seit Jahren schwirrt in meinem Kopf der persönliche Trainer herum – konnte mich nie aufraffen, mit einem zu sprechen oder allein anzufangen.
Aufgrund meiner ausweglosen Situation sah ich so einen Trainer als meinen letzten Rettungsanker, und das war er dann auch!
Bei unserem 1. Gespräch und einem 10 Sekunden Sporttest sprach Robert von meinem „Zustand“ und ich dachte, ich höre nicht richtig. Dass es sooo schlimm stand, war mir bis dahin dann doch nicht klar.
Wir begannen mit einem zweimaligen Training in der Woche zur Stärkung der Rückenmuskulatur.
Für Robert war es sicher gruselig zu sehen, dass ich gar nichts schaffte und voller Schmerzen war. Aber er war sehr geduldig und konsequent und im Laufe der Wochen, ohne dass ich es richtig mitbekam, wurde ich kräftiger und stärker, schaffte Übungen, die ich mir nie zugetraut hätte und bekam Ausdauer.
Robert baute in den Trainingsplan immer neue Übungen ein und erhöhte die Schlagzahl. Ich wurde gefordert, wie noch nie in meinem Leben und das stärkte nicht nur mein Selbstbewusstsein, sondern machte auch noch Spaß!
Meine Schmerzen wurden immer weniger und wir bauten ins Training einmal wöchentlich das Walken ein.
Auch für den Urlaub bekam ich ein Trainingsprogramm mit und konnte so meinen Entwicklungsstand beibehalten.
Von einem „Zustand“ sprach Robert schon lange nicht mehr.
Robert motiviert mich zu beständiger Trainingsarbeit, indessen laufe ich zusätzlich zu 2- maligem Krafttraining mindestens 2 mal in der Woche für eine Stunde auf dem Crosstrainer.
So ganz nebenbei spricht Robert mit mir über Ernährung, Bewegung und hat den einen oder anderen nützlichen Tipp für mich.
Seit Jahren hatte ich „Rücken“, Übergewicht und fühlte mich insgesamt unwohl in meinem Körper.
Jetzt habe ich tatsächlich eine kräftige Rücken – und Bauchmuskulatur, wiege 18 kg weniger, habe Spaß an Bewegung und ein ganz neues, tolles Lebensgefühl.
Dafür kann ich meinem Trainer – Robert Rode – nicht genug danken – danke dir, Robert!
Ziemlich guter Blog, werde hier ofters mal vorbei schauen. Unter Lesezeichen gespeichert…
Ich trainiere seit Juli 2005 mit Robert regelmäßig-das sagt eigentlich schon alles.
Zwei bis drei Mal in der Woche wird die Wirbelsäule durch gezielte Kraft und Stabilisationsübungen gestützt und entlastet. Meine Zeit ist zu knapp, um noch in ein Studio zu fahren, mittlerweile ist mein Wohnzimmer ein halbes Sportcenter.
Nachdem ich nur noch leise gehofft habe, nach einem Bandscheibenproblem einmal wieder mit dem Lauftraining beginnen zu können, bin ich seit längerer Zeit wieder schmerzfrei walkend und joggend unterwegs. Mein letzter Marathon war ´99, bis zum nächsten lasse ich mir Zeit, auszuschließen ist der aber dank Roberts Training nicht mehr. Schwierig bleibt es, ausreichend Zeit für das nötige Laufpensum zu finden.
Der Mann ist die Ruhe selbst, hat einen großen Oberarm und noch größeren Humor, dass Training ist optimal individuell angepaßt und gute Laune garantiert
Ein sehr interessanter Beitrag. Auch die Darstellung im Video fand ich sehr hilfreich.
Danke!
LG, Melanie
Hallo,
suche seit langem, Infos für meinen Vater.
Er hat oft Bandscheibenprobleme und geht daher seit kurzem in Rückengymnastik.
Gibt es auch Übungen die Man(n) von zu Hause aus machen kann und keinen großen Aufwand bedeuten?
Ich betreibe mit Freunden, im Rahmen eines Projektes, einen kleinen Blog (www.antiagingformen.de). In diesem haben wir letztens auch einen Beitrag über Rückenübungen gebracht.
Über ein kurzes Feedback oder Verbesserungsvorschläge speziell zu diesem Artikel (Rückenstrecker..) von Ihnen würden wir uns freuen.
Gruß Matthias
Vielen Dank für den Tipp.
Wir haben nun speziell einen Artikel zu Übungen für den Latissimus verfasst.
Zu finden unter: Ein athletischer Rücken kann entzücken! Denn wie in Ihrem Artikel erwähnt ist sicher,dass die bindegewebigen Strukturen wie die Bandscheiben, die als “Puffer” zwischen den Wirbelkörpern dienen und arbeiten, durch langjährige Fehlbelastung dem größtem Druck ausgesetzt sind.
Allerdings muss auch gesagt werden das gerade ältere Personen ziemlich Stur sein können, wenn es um präventive Maßnahmen geht.
Da kommt schon mal ein Kommentar wie bspw.: „Ich renn den ganzen Tag die Treppe hoch und runter, dass ist doch Sport genug.“ Oft sieht man auch das Personen falsch heben, sei es beim Getränkekästen tragen oder bei der Gartenarbeit.
Ich würde gerne mehr über Rehabilitation-Maßnahmen wie Vibrationstraining, Balance-und Koordinationstraining erfahren u. wäre Ihnen daher für ein paar Tipps dankbar.
Gruß Matthias
Hallo Robert,
nicht nur ein sehr ausführlicher, etwas mehr als andere Blogbeiträge in die Tiefe gehender Artikel zum Thema Rücken und Rückentraning, sondern auch ein thematisch schön aufbereitetet Blog insgesamt. Lesenswert! Gruß aus Köln nach Berlin
Alex
Man müsste den Orthopäden und Chirurgen für ihre Operationswut gehörig auf die Finger hauen. Viel ist mit manueller Therapie, Training und Bewegungsumstellung, auch bei einem Bandscheibenvorfall möglich. Die OP muss die allerletzte Wahl sein. Gruß von Denis aus Magdeburg (Physiotherapeut)
Absoluter Top Beitrag! So funktioniert Rückenrehabilitation!