Wie so häufig sass ich beim Kennenlerngespräch einem erfolgreichen Geschäftsmann gegenüber, der auf der Suche nach einem Personal Trainer war. Bemerkenswerter war hingegen schon, dass er die 30 noch lange nicht erreicht hatte, aber schon seine eigene Travel-Agentur mit 10 Mitarbeitern leitete. Kein „Gottesgeschenk“ sondern ein mit Fleiß erarbeiteter Erfolg! Ein Reiseveranstalter, der sich dem „Haifischbecken Reisemarkt“ mit individuellen, exklusiven Reisen in die USA ausliefert, dies seit Jahren erfolgreich tut, muss zielstrebig sein und „Biss“ haben, war einer meiner ersten Gedanken. Welches Problem wir besprachen lag auf der Hand, oder besser gesagt, in Hosen der Größe 56. Ein ruhiger, sympathischer, informierter Mann, introvertiert, fast schüchtern aber höflich und sehr exakt sein Problem formulierend, welches eigentlich wenig der Worte benötigte, denn über 110 kg sprachen sichtbar für sich.
Ich hörte vor allem zwischen den Zeilen gut zu, um erste Ansätze zu finden und um natürlich, neben Training und genauer Ernährungsanalyse, eine Grundstrategie vorzuschlagen. Tja, Menschen die 10 Stunden im Büro sitzen, zwar mit hoher Arbeitsdichte und Intensität zu Werke gehen, aber keinen hohen Energiebedarf haben, haben trotzdem Hunger, so logisch und banal es klingt. Ungerecht, wer hart arbeitet muss natürlich auch Essen, allerdings in diesem Falle nicht wie ein Gerüstbauer. Problematisch wird es dann, wenn es zu lange, zu viele falsche Dinge zur falschen Zeit sind, die auch stresskompensatorisch oder als Belohnung für das Tageswerk wirken sollen. Wer oft auf Reisen ist, um für seine Gäste das Essen vorzukosten und die Betten anschließend probeliegen muss, hat ein heimisches und ein auswärtiges Problem welches zweischneidig wirkt, das es zu lösen gilt. Häufig stehen auch noch „fulminante“ Geschäftsessen auf der Tagesordnung, die geringen Bewegungsumfänge kommen dazu, die Kurzanalyse stand. Wer fühlt sich schon mit 30 kg Übergewicht wohl? -so die gemeinsame Feststellung.
Silvio war schon einen Schritt weiter als viele Übergewichtige im Vergleich, die lange mit Schutzbehauptungen agieren. Denn er hat sein Problem weder verbal noch anderweitig kaschiert oder beschönigt. Versucht hatte er bis dato schon viel um Gewicht zu verlieren, über Atkins und andere Diätformen, durchgehalten oder Erreichtes zu stabilisieren gelang ihm nie. Es fehlte nicht etwa an Grundwissen zum Thema Ernährung, es musste allerdings regelmäßig die Kruste, die dieses Wissen umschloss, aufgebrochen werden. Dennoch, hier war es wieder:
Nur Diät halten um Gewicht zu verlieren reicht nicht
Ohne die Bewegungsumfänge zu erhöhen ist es halbherzig und auch nur zum Teil und nicht nachhaltig erfolgreich, gerade dann, wenn man im Alltag überwiegend sitzt. Und klassischerweise war es auch noch eine Monodiät nach der anderen, die das Durchhalten über ein langen Zeitraum fast unmöglich macht. Ja, die unumstösslichen Wahrheiten waren wieder an den Mann zu bringen:
Die Gewichtsreduktionskerze brennt nunmal an beiden Enden angezündet am besten
Die Bündelung der erfolgreichen drei Maßnahmen zur Gewichtsreduktion griffen auch hier! Krafttraining und Ausdauertraining und die regelmäßige Analyse der Ernährung waren die ersten Massnahmen, die zu etablieren waren und das hochumfänglich. Ein erstes lockeres Walking ließ Silvios Pulsuhr permanent piepen, bei eingestellter Obergrenze von 150! Beim Walking! Also stand auf dem Programm, zunächst mit Geduld noch langsamer zu laufen um ans Ziel zu gelangen. Beim leichten Kraftausdauertraining waren die Übungen häufig von einem schweren Schnaufen begleitet. Für mich keine Überraschung dass der Leidensdruck zu stark wurde und als Impulsgeber für eine neue Erkenntnis bei Silvio diente.
Krafttraining, Ausdauertraining und sinnvolle Ernährung – die Erfolgsgaranten
Übrigens zwischen dem ersten Foto und dem aktuelleren unten liegen 2 Jahre, tausende Kilometer und über 30 Kilo weniger. Eine gehörige Portion Fitness in Form von Kraft und Ausdauer, welche Silvio seit ca. einem Jahr sein eigen nennen kann, kommen dazu. Wir joggen jetzt gemeinsam mit flüssigem Tempo bei moderatem Puls und unterhalten uns dabei. Er macht mit Freude und freiwillig in jedem Winkel der Welt jetzt sein Training, unglaublich eigentlich für einen ehemaligen Bewegungsmuffel, der ständig lukullischen Versuchungen ausgesetzt ist.
Was man nicht sieht sind die „inneren Werte“, die sich allesamt enorm verbessert haben. Silvio litt unter einem medikamentös eingestellten Bluthochdruck, seit geraumer Zeit kann er auf die Medikamente verzichten, der Blutdruck ist wieder normal. Der eigentliche Erfolg!- bei Silvio piept es auch nicht mehr!! Die Körpersprache ist positiv, dass Selbstbewußtsein und die Ausgeglichenheit im Arbeitsalltag und Freizeit sind enorm gestiegen, was auch seine Kunden, Mitarbeiter und Freunde feststellen, und mir ebenfalls nicht verborgen blieb. Aktuell integrieren wir das Boxtraining in den Trainingsprozess um neue Reize zu setzen, aber auch der Abwechselung wegen.
Seit einem Jahr über 30 kg weniger, nachhaltig!
Und der viel wichtigere Erfolg nach dem Erfolg, nämlich das Gewicht auch zu halten, ist stabil. So ist Gewichtsmanagement zu verstehen. Natürlich mit dem antrainierten Instrumentarium, welches Silvio dauerhaft verinnerlicht hat und auch abruft. Dann ist fern des Trainings auch mal Mutters Käsefondue drin, denn das Wort „Mal“ haben wir umfänglich definiert. Aktuell ist Silvio geschäftlich wieder in New York und Kalifornien unterwegs. Ich mache mir jedenfalls keine Sorgen mehr, dass er sein Know How wieder einsetzt, er ist mit der Thematik Übergewicht durch! Auch, oder erst recht im Land der „xxl all you can eat“- Mentalität, den dicksten Burgern aber auch den dicksten Bürgern weltweit! Stay hungry Silvio!Unterstützen Sie Foodwatch mit Ihrer Zustimmung zur Nährwertampel.
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