Höhenangst (Akrophobie) ist für viele Menschen in verschiedensten Lebensbereichen äußerst einschränkend. Weil selbst schon eine indirekte Konfrontation mit der Höhe eine Angst auslösende Wirkung mit sich bringt, kann diese zur echten Last werden. Den „Aktionsradius“ immer so einzustellen zu müssen, dass Situationen vermieden und umgangen werden können, ist mitunter für Betroffene äußerst mühsam.
Beim Mental Coaching geht es darum, dass dem Klienten eine neue Bewertung der Angst produzierenden Situation an- und die alte Bewertung abtrainiert wird. Mit einer neuen und neutralen Bewertung der Höhe ist es dem Klienten so möglich, zukünftig wesentlich gelassener und entspannter mit seiner Angst umzugehen. Er soll wieder in die Lage gebracht werden, sich zu konfrontieren und seiner Angst zu stellen.
Die Konfrontation sollte immer das Ziel eines Mentaltrainings sein, um die Höhenangst zu verlieren. Nur so kann die angesprochene neue Bewertung erarbeitet und fest im Unterbewusstsein installiert werden.
Höhenangst kann mit unterschiedlichen Mentaltrainingstechniken sehr gut kontrolliert werden
Interessant ist dabei, dass es zumeist ein Referenzerlebnis aus der Vergangenheit gibt, welches die Einschränkung und Angst in der Gegenwart auslöst. Manchmal sind diese Schlüsselerlebnisse bis zur Kleinkindzeit zurückliegend. Dabei geht es weniger um die Angst vor der Höhe selbst, sondern um die Angst vor dem Fallen.
Das „Miterleben“ vom Sturz eines Menschen aus der oberen Etage eines Hauses in die Tiefe, kann solche ohnmächtige Angst vor dem Fallen auslösen. Erst recht dann, wenn im Kindesalter ein solches Erlebnis weder richtig eingeordnet noch verarbeitet werden kann. So sickert ins Unterbewusstsein, dass Fallen aus der Höhe zum Tod führt. Dieses wird dann dauerhaft fehlinterpretiert und generalisiert, was mitunter Todesangst zur Folge hat.
Höhenangst ist übersteigertes Sicherheitsbedürfnis und Freiheitsverlust zur gleichen Zeit
Aus einem antrainierten übersteigerten Sicherheitsbedürfnis wird ein Freiheitsverlust. Ob nun Seilbahnen, Balkone, Leitern, Aussichtspunkte oder nur den Blick aus einem Hochhaus in die Tiefe auslösend ist, es entsteht panische Angst. Höhenangst ist ein gefühlter Kontrollverlust und wird von betroffenen Menschen mitunter mit äußerst kreativen Vermeidungsstrategien begegnet.
Das Video zeigt den Blick aus der Höhe des One World Trade Center in New York (541m) und wurde von einer Klienten unmittelbar nach einigen wenigen Mental-Training Sitzungen gedreht. Diese Konfrontation mit der Höhe, wäre für sie zuvor undenkbar gewesen, aber auch der Blick über ein nächtliches, atemberaubendes New York wäre Utopie geblieben.
Wenn ich solche Bilder oder Videos sehe, bekomme ich direkt ein beklemmtes Gefühl. Ich überlege daher schon seit einer Weile, ob ich eine Therapie für Angststörungen machen soll. Mir war gar nicht bewusst, dass die Höhenangst in den meisten Fällen auf ein hohes Sicherheitsbedürfnis zurückzuführen ist. Ich kenn es auch von mir, dass ich mir die tollsten Ausreden einfallen lasse um mich nicht der Angst auszusetzen. Ich werde mal mit einem Therapeuten Kontakt aufnehmen.