„Work-Life-Balance“ – das Märchen vom Gleichgewicht

„Work-Life-Balance“ – schon die Bezeichnung allein beinhaltet einen massiven Denkfehler. Sie suggeriert, das wir nur genug sinnerfüllte Lifezeit in die Waagschale werfen zu brauchen, um gegen die bleiernde sinnlose Workzeit ein Gegengewicht zu entwickeln. Na dann ist ja alles fein. Nein ist es nicht, denn der fatale Irrtum sitzt noch tiefer. Es ist die Trennung von Work und Life die viele Menschen in ihrem Denken tragen. Geradezu so als würde die Arbeitszeit keine Lebenszeit sein. Da stellt sich mir die Frage, trennst Du noch oder lebst Du immer?

"Arbeit muss Spaß machen, gelebte Work-Life-Balance"

„Arbeit muss Spaß machen, gelebte Work-Life-Balance“                     Foto: pixabay

Gegen die böse Arbeit muss also vorgegangen werden, mit dem Knüppel aus dem Sack des Optimierungswahn. Freizeitterrorismus als „Zerstreuung“, Kompensation und Belohnung gegen die Arbeit heißt der Krieg im Kopf.  Die Arbeitszeit zu dämonisieren wirkt nicht nur wie eine Eisenkugel am Bein, sondern es ist auch zeitlicher Unsinn. (mehr …)

Workaholismus – das neue Selbstwertgefühl

Ersetzt Workaholismus für viele das Selbstwertgefühl? Inspiriert zu diesem Artikel, wurde ich, als ich den Beitrag „Sitzen ist das neue Rauchen“ in einem Fachmagazin las. Es ging dabei um die Verdeutlichung, dass tägliches stundenlanges Sitzen Inaktivität bedeutet, die über Jahre auf den Körper einwirkend Gesundheitsschäden ähnlich wie das Rauchen verursacht. Ja, wer viel sitzt, raucht, sich falsch ernährt, schlecht oder nur wenig schläft und ein Gedankenkostüm trägt welches einem Kriegsschauplatz ähnelt der schadet seiner Gesundheit, das ist jedermann bekannt.

Workaholismus – das neue Selbstwertgefühl?
Foto: pixabay

Aber was ist in verschiedensten Studien gemessen, durch Statistiken längst belegt und nachgewiesen der größte Energie -und Gesundheitsräuber?  Es wird kaum jemanden überraschen: Stress! Ein Begriff oder eine Bezeichnung für einen Zustand, den jeder für sich etwas anders definiert. Stress ist persönlich und setzt sich demnach auch für jeden Menschen individuell aus unterschiedlichsten Stressoren zusammen. Arbeitssucht neudeutsch „Workaholismus“ gehört, bis zum physischen und psychischen Zusammenbruch für viele nicht dazu,  ist aber das Ergebnis einer längeren Einwirkzeit von Stress auf Körper und Geist!

(mehr …)

Vom Funken zum Flächenbrand-„Burnout“

Burnout – Jährlich wird das „Unwort“ des Jahres gewählt, dessen umgangssprachlicher Gebrauch zwar häufig wahrnehmbar ist, die genaue Sinnentschlüsselung aber trotz  gebetsmühlenartiger Wiederholungen deshalb nicht leichter fällt. Im Bereich Gesundheit rangiert in den letzten 20 Jahren sicher ein Begriff oder die Bezeichnung eines Zustandes, der im Kern den völligen psychischen und physichen Zusammenbruch definiert, ganz oben auf der Skala.

Vom Funken zum Flächenbrand - Burnout

Vom Funken zum Flächenbrand – „Burnout”
Foto:  Flickr.com

Abgenutzte unklare  Begrifflichkeiten verlieren auf Dauer ihren ernsten Charakter, ohne jedoch die Gefahr für die tatsächlich Betroffenen zu minimieren, im Gegenteil.  „Burn Out“, tausendfach aus den Medien wahrgenommen, von Ärzten mit diesem Terminus als offizielle Diagnose selten gestellt, aber von privaten Krankenkassen vor Aufnahme eines Antragstellers  gescheut wie vom Teufel das Weihwasser. Siege führen zu neuen Siegen, zu viele Siege können für manche unbewusst zur Last werden, die später durch die hohe eigene Erwartungshaltung sogar in persönliche Niederlagen münden können.   (mehr …)